Unser persönlicher Nordkap

Donnerstag, 04.06.2015

Heute mussten wir pünktlich aufstehen, denn der Plan sah vor, mit der Fjordfähre durch den Geirangerfjord zu fahren. Und wer zuerst kommt, malt zuerst. Pünktlich 9:30 Uhr legte die Fähre in Geiranger ab. Auch ich war beim bezahlen des Tickets geneigt zu fragen, ob damit die Fähre für immer in mein Eigentum übergegangen sei. Aber nun ja, wir wollten es ja. Über eine Stunde sind wir vorbei an den Sehenswürdigkeiten des Fjordes gefahren. Leider war auch heute das Wetter nicht ganz auf unserer Seite. Der Wind drehte nochmal so richtig auf, so dass auf dem Oberdeck die Plastikstühle durcheinander fielen. Zielhafen war Hellesylt, von wo aus es weiter Richtung Norden ging. Im Ort Stranda setzten wir erneut mit einer Fähre über, wobei der Fährmann mir die Länge unseres Wohnmobile nicht glauben wollte. Na ja, er hat es mit Fassung getragen, obwohl er uns 1000 Kronen Strafe für falsche Längenangaben angedroht hat. Erneut ging es nun in die Berge (mit Schnee haben wir ja Erfahrung). Entlang der Adlerstraße staunten wir über riesige Erdbeerfelder inmitten der engen Bergtäler. Zwischenstopp haben wir am Wasserfall Gudbrodfosset gemacht. Am Parkplatz der Trollstigen war Zeit, wieder etwas Nahrung aufzunehmen. Eine heiße Tasse Kaffee und Muttis leckere "Babe" waren ein Genuss. Hinab ins Tal ging es eben über die berühmten Trollstigen (11 Steilkurven, die 850 m Höhenunterschied überwinden). Nichts für Ängstliche. Für meine Fahrradfreunde: uns haben abwärts 4 verrückte Fahrradfahrer überholt - bitte nachmachen! Wieder auf Meereshöhe angekommen ging es entlang des Romsdalsfjords zu unserem persönlichen Nordkap - der nördlichste Punkt unserer Reise. Das heißt, ab nun geht es wieder Richtung Süden (Heimat). Entlang dieser Strecke war es ein Genuss, mindestens 20 km unter Tage zu fahren. Die Tunnelstrecken sind schon ein Erlebnis für sich. Gegen 18:00 Uhr sind wir in Alesund angekommen. Die Zeltplatzsuche war nicht ganz einfach, doch nun steht das Womo sicher am Atlantik. Bei der Ankunft goss es allerdings in Strömen. Inzwischen ist es aufgezogen und beim Abendspaziergang war wieder die Angel dabei.(aber morgen fang ich einen Fisch). Bei einem guten Glas Wein schauen wir aufs Meer (richtig finster wird es ja nicht) und warten auf eure Kommentare. Gerade eben sehen wir einen Regenbogen und erinnern uns an die Verheißung dieses Zeichens.Morgen geht es also in den Süden- da wird es dann warm?!